Was ist eine Weihnachtskrippe?
Eine Weihnachtskrippe bildet die Szenen rund um die Geburt Jesu nach. Sie basiert auf den Erzählungen aus den Evangelien von Lukas und Matthäus. Figuren wie Maria, Josef sowie das Jesuskind stehen im Mittelpunkt, ergänzt durch Engel, Hirten und Tiere.
Das Aufstellen von Krippen soll die Weihnachtsgeschichte greifbar machen und einen festlichen Bezug zur Geburt Christi schaffen. Gemeinsam mit Schwibbögen, Nussknackern oder Räuchermännchen gehört die Krippe zu den traditionsreichen Dekorationen der Weihnachtszeit.
Der Aufbau der Weihnachtskrippe beginnt oft zum Start der Adventszeit. Zum Dreikönigsfest wird sie wieder abgebaut. Sie findet in Kirchen, Privathäusern oder auf öffentlichen Plätzen ihren Platz.
Besonders lebendig wird die Tradition durch Krippenspiele, bei denen Laiendarsteller und manchmal auch lebende Tiere die Geschichte in einer Kulisse nachspielen. Häufig bleibt es jedoch bei plastischen Darstellungen aus Figuren, die modellhaft eine Szene aufbauen.
Aufwändige Krippen zeigen oft viele Krippenfiguren mit detailreichen Kulisse. Diese können die Lebenswelt von Bethlehem historisch genau darstellen oder mit regionalen Elementen wie einer bäuerlichen Umgebung gestaltet sein. Symbolische Darstellungen setzen hingegen auf reduzierte Formen, um die universelle Bedeutung der Weihnachtsgeschichte zu betonen.
In Privathaushalten werden Weihnachtskrippen meist als Miniaturlandschaften gestaltet. Sie wachsen mit der Zeit, da oft Krippenzubehör oder neue Figuren hinzugefügt werden.
Neben den Hauptfiguren gehören Engel, Hirten oder Schafe zu den häufigsten Ergänzungen. In Kirchen oder auf öffentlichen Plätzen ziehen große Krippenszenen viele Besucher an und unterstreichen die festliche Stimmung der Weihnachtszeit.
Wann wird eine Weihnachtskrippe aufgestellt?
Die Advents- und Weihnachtszeit ist die wohl schmuckreichste Zeit des Jahres. Glänzende Lichter, geschmückte Häuser sowie prachtvolle Weihnachtsbäume verwandeln die dunklen Wintertage in ein leuchtendes Fest.
In vielen Haushalten gehört auch die Weihnachtskrippe mit ihren kunstvoll gestalteten Krippenfiguren aus Holz oder Kunstharz zu den zentralen Dekorationselementen.
Da die Krippe die Geburt Christi darstellt, wird sie traditionell nur in der Weihnachtszeit aufgestellt. Laut christlichem Kalender beginnt diese mit dem Weihnachtsfest. Sie endet offiziell am Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar.
In diesem Zeitraum werden die Hauptfiguren wie Maria, Josef und das Jesuskind ergänzt – am Dreikönigsfest kommen meist die Figuren der Heiligen Drei Könige hinzu.
Mancherorts bleibt die Krippe jedoch länger stehen. In katholischen Kirchen oder traditionellen Haushalten bleibt die Krippe Weihnachten manchmal bis zum 2. Februar, dem Fest Maria Lichtmess, aufgebaut.
Dieser Tag markierte früher das Ende der Weihnachtszeit, den Zeitpunkt, um Weihnachtsbaum und Krippe abzubauen. Heute ist diese Praxis jedoch selten. Sie wird fast ausschließlich in katholischen Kirchen gepflegt.
Viele Familien entscheiden sich, ihre Weihnachtskrippen vom Weihnachtsabend bis zum Dreikönigsfest aufzustellen. In dieser Zeit erfüllt die Krippe das Zuhause mit festlichem Glanz und erinnert an die zentrale Botschaft von Weihnachten.
Die Geschichte der Weihnachtskrippe
Die Weihnachtskrippe erzählt die bewegende Geschichte rund um die Geburt Jesu und symbolisiert die zentrale Botschaft des Weihnachtsfestes.
Die Ereignisse beginnen mit einem Wunder:
Die jungfräuliche Maria wird schwanger, was ihr durch einen Engel als Werk Gottes verkündet wird. Josef wird angewiesen, sowohl Maria als auch ihr Kind anzunehmen, um sie zu beschützen. Gemeinsam reisen sie nach Bethlehem, der Geburtsstadt Josefs, um an einer Volkszählung teilzunehmen.
In Bethlehem finden Maria und Josef keine Unterkunft. Das Kind kommt schließlich in einer Notunterkunft zur Welt – nach Matthäus in einer Höhle, nach Lukas in einem Stall. Weil keine Wiege zur Verfügung steht, wird das Neugeborene in einer Futterkrippe gebettet.
Dieses zentrale Motiv gab der Weihnachtskrippe ihren Namen. Die szenische Darstellung dieser Ereignisse umfasst alle Beteiligten, die mit der Geburt Christi in Verbindung stehen, und prägt bis heute die Darstellung der Krippenfiguren.
Wichtige Bestandteile der Geschichte sind die Hirten, denen Engel die frohe Botschaft verkünden. Die Hirten folgen dem Ruf und eilen, um das Kind zu ehren. Gleichzeitig erscheint ein heller Stern am Himmel. Weise aus dem Morgenland deuten ihn als Zeichen der Ankunft des Herrn. Sie folgen dem Stern, bringen dem Kind Gaben – Myrrhe, Weihrauch und Gold.
Die Weisen treffen einige Tage nach der Geburt in Bethlehem ein, geleitet vom Stern von Bethlehem. Im Laufe der Zeit wurden sie als die „Heiligen Drei Könige“ bekannt: Balthasar, Melchior und Caspar.
Seit dem 6. Jahrhundert spricht die westliche Kirche von drei Weisen, die in der katholischen Tradition zu Heiligen erklärt wurden. Sie sind ein fester Bestandteil der Weihnachtskrippen. Sie symbolisieren die Ehrung des Kindes durch die gesamte Menschheit.
Die verschiedenen Krippenfiguren und ihre Bedeutung
Weihnachtskrippen auf der ganzen Welt zeigen eine beeindruckende Vielfalt. Jeder Krippenstall hat seinen eigenen Charakter, dennoch bleibt eines gleich: Die sorgfältig gestalteten Krippenfiguren, die häufig aus Holz oder Kunstharz gefertigt werden.
Diese Krippenfiguren lassen sich auf vielfältige Weise arrangieren, wodurch jede Krippe ihre eigene Geschichte erzählt. Neben Maria, Josef und dem Jesuskind bereichern Engel, Hirten und Tiere das Bild. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Figuren, die traditionell in einer Weihnachtskrippe zu finden sind.
Das Jesuskind
Im Zentrum jeder Krippe steht das Jesuskind als zentrale Krippenfigur, gewickelt in einfache Windeln und liegend in einer Futterkrippe. Diese Darstellung symbolisiert die Armut und Menschlichkeit des Gottessohnes. Es ist die wichtigste Figur und der Mittelpunkt der gesamten Weihnachtsgeschichte.
Maria – Die Mutter Jesu
Maria wird häufig kniend oder sitzend neben ihrem Kind gezeigt. In farbigen Darstellungen trägt sie meist ein blaues Gewand, das als himmlisches Symbol für Treue und Glauben gilt. Ihre ruhige Haltung verkörpert mütterliche Liebe und Bescheidenheit.
Josef – Der Beschützer
Josef steht oft wachehaltend hinter Maria und dem Jesuskind. Mit einer Laterne in der Hand wird er zum Träger des Lichts, das Hoffnung in die Welt bringt. Seine ruhige, beschützende Präsenz gehört zu den unverzichtbaren Elementen jeder Krippe.
Ochse und Esel
Diese Tiere finden ihren Platz im Krippenstall, obwohl ihre Bedeutung nicht eindeutig ist. Manche deuten sie als Zeichen für unterschiedliche Glaubensrichtungen, andere sehen in ihnen ein Symbol für die Last, die Jesus wie ein Lasttier auf sich nehmen wird.
Hirten und Schafe
Die Hirten stehen für das einfache Volk und gelten als erste Zeugen der Geburt Jesu. Sie folgten dem Engel, um das Neugeborene zu bewundern. Ihre Schafe, Sinnbilder für Unschuld und Opferbereitschaft, vervollständigen diese Szene. Diese Figuren sind für jede Krippe unverzichtbar.
Heiligen Drei Könige
Oft werden Caspar, Melchior und Balthasar erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag, zur Krippe hinzugefügt. Als Weise aus dem Morgenland brachten sie dem Jesuskind Weihrauch, Gold und Myrrhe dar. Diese Geschenke symbolisieren die göttliche, königliche und leidvolle Natur Jesu.
Der Engel
Auch wenn der Engel in manchen Krippen fehlt, hat er eine wichtige Rolle in der Weihnachtsgeschichte. Er verkündete den Hirten die Geburt des Herrn und bringt mit seiner Anwesenheit ein himmlisches Element in die Krippenszene.
Jede dieser Figuren trägt zur symbolischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte bei und macht die Krippe zu einem lebendigen Ausdruck von Glauben, Tradition und Festlichkeit.
Verschiedene Arten von Weihnachtskrippen
Weihnachtskrippen mit ihren Krippenfiguren stellen die Geburt Jesu szenisch dar und sind ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit. Die wichtigsten Elemente einer Krippe sind das Jesuskind, Maria, Josef, die Heiligen Drei Könige sowie die Tiere im Stall. Abhängig vom Ort, an dem sie aufgestellt werden, lassen sich Krippen in drei Haupttypen unterteilen.
Hauskrippe
Hauskrippen sind meist Miniaturdarstellungen, gefertigt aus Holz oder Kunstharz. Sie finden in privaten Wohnzimmern ihren Platz. Oft werden sie in festliche Dekorationen integriert und harmonieren mit dem Weihnachtsbaum. Diese Krippen schaffen eine gemütliche und persönliche Atmosphäre, die den Geist der Weihnachtszeit ins eigene Zuhause bringt.
Kirchenkrippe
Kirchenkrippen werden während der Advents- und Weihnachtszeit in Gotteshäusern aufgebaut. Sie können entweder den Altarbereich dekorativ ergänzen oder als aufwendige Szenerie den gesamten Raum gestalten. Besonders großformatige Krippen schaffen ein beeindruckendes Erlebnis, das Besucher tief in die Weihnachtsgeschichte eintauchen lässt. Diese Darstellungen sind häufig maßstabsgetreu und detailreich, um ihre symbolische Botschaft zu unterstreichen.
Freikrippe
Freikrippen finden sich auf öffentlichen Plätzen, in Parks oder sogar auf Wasserflächen. Je nach Standort und Zweck variieren ihre Größen erheblich. Manche sind so gestaltet, dass sie bereits aus der Ferne sichtbar sind, während andere kleinere, intime Darstellungen bieten. Sie sind beliebte Anlaufpunkte für Besucher und schaffen festliche Stimmung in Städten und Gemeinden.
Egal ob im Wohnzimmer, in der Kirche oder unter freiem Himmel – jede Art von Krippe bringt die Weihnachtsgeschichte auf ihre eigene Weise zum Leben und trägt zur festlichen Atmosphäre der Weihnachtszeit bei.
Weitere Unterscheidungen von Weihnachtskrippen
Neben den grundlegenden Krippenarten wie Haus-, Kirchen- und Freikrippen gibt es eine beeindruckende Vielfalt an Unterscheidungen, die sich durch Größe, Architektur, Technik oder Inhalt auszeichnen. Jede Variante bietet einen eigenen Blick auf die Weihnachtsgeschichte und bringt individuelle Akzente in die festliche Gestaltung ein.
Größe und Architektur
Weihnachtskrippen werden in Großkrippen und Miniaturkrippen unterteilt, wobei nicht nur die Dimensionen, sondern auch architektonische und technische Gestaltung entscheidend sind:
- Rundkrippen und Reliefkrippen: Diese variieren in ihrer räumlichen Wirkung. Rundkrippen bieten eine Rundumsicht, während Reliefkrippen von einer einzigen Perspektive betrachtet werden.
- Mechanische und Drehkrippen: Bewegliche Elemente oder Szenenwechsel verleihen diesen Krippen eine dynamische Note.
- Dreieck- und Eckkrippen: Diese Formen passen sich oft räumlichen Gegebenheiten an und schaffen besondere Blickwinkel.
- Bretterkrippen und Kastenkrippen: Eine Bretterkrippe gleicht einer offenen Bühne, während eine Kastenkrippe in einen festen Rahmen wie eine Kulisse eingebaut ist.
Inhalt und Schauplatz
Der Aufbau der Krippe richtet sich nach dem gewählten Schauplatz der Weihnachtsgeschichte:
- Landschaftskrippen: Sie zeigen die Geburt Jesu in freier Natur.
- Stallkrippen: Diese konzentrieren sich auf die klassische Szene im Tierstall.
- Höhlenkrippen: Sie orientieren sich an der Darstellung von Bethlehem als Höhle.
- Tempelkrippen: Angelehnt an die Sakralbauten der Antike vermitteln sie eine sakrale Atmosphäre.
Orientierung und Stil
Weihnachtskrippen unterscheiden sich auch durch den Stil und die geografische Ausrichtung:
- Orientalische Krippen: Diese basieren auf der Lebenswelt Palästinas vor 2000 Jahren und legen Wert auf historische Authentizität.
- Heimatkrippen und Milieukrippen: Sie passen sich regionalen Gegebenheiten an und spiegeln die soziale oder landschaftliche Umgebung der Betrachter wider.
- Symbolische Krippen: Ohne geografischen Bezug konzentrieren sie sich auf die Symbolik der Figuren.
- Anthroposophische Krippen: Diese setzen auf künstlerische Ausdrucksformen und symbolträchtige Figuren mit harmonisch gestalteter Kleidung.
Kulturelle und regionale Vielfalt
Durch diese zahlreichen Krippentypen entstehen regionale Eigenheiten, die von den kulturellen und künstlerischen Einflüssen der jeweiligen Zeit geprägt sind. Jede Krippe erzählt die Weihnachtsgeschichte auf ihre eigene Weise, wobei sie Tradition und Innovation miteinander verbindet. Ob klassisch, modern oder künstlerisch gestaltet – die Vielfalt der Weihnachtskrippen spiegelt die universelle Botschaft der Weihnachtszeit wider.
Die Symbolik der Weihnachtskrippe
Die Weihnachtskrippe ergänzt zusammen mit dem Weihnachtsbaum die festliche Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Für Christen steht sie im Zentrum der Feierlichkeiten zur Geburt Jesu, der in Bethlehem in einem Stall zur Welt kam, weil „kein Platz in der Herberge war“, wie es in der Bibel heißt. Die Krippe erzählt nicht nur die Geschichte, sondern lässt sie durch die detailreichen Figuren und Szenen lebendig werden.
Geburt Jesu – Ein besonderes Ereignis
Maria und Josef machten sich auf den Weg nach Bethlehem, um sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen. Der beschwerliche Weg führte Maria hochschwanger auf einem Esel in die Geburtsstadt Josefs. In einem einfachen Stall brachte sie schließlich ihr Kind zur Welt. Die Bibel beschreibt Jesus als den lang ersehnten Messias und Sohn Gottes, dessen Geburt durch einen Engel angekündigt wurde. Dieses Ereignis markiert den Beginn der Erlösungsgeschichte und wird in der Krippe symbolisch dargestellt.
Darstellung der Krippe
Die klassische Weihnachtskrippe besteht aus einem Stall oder einer ähnlichen Konstruktion, meist aus Holz oder Kunstharz. Im Zentrum stehen Maria und Josef, betend vor dem neugeborenen Kind, das in einer einfachen Futterkrippe liegt. Neben ihnen finden sich ein Esel und ein Ochse, die als ständige Begleiter der Szene gelten. Hirten mit ihren Schafen und Ziegen vervollständigen die Darstellung. Zusätzliche Details wie eine Feuerstelle oder ein Teelicht sorgen für stimmungsvolle Akzente.
Heiligen Drei Könige und zusätzliche Krippenfiguren
Am 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige, werden die Figuren von Caspar, Melchior und Balthasar zur Krippe hinzugefügt. Sie symbolisieren ihre Ankunft aus dem Morgenland, die dem Jesuskind Geschenke wie Weihrauch, Gold und Myrrhe darbringen. Oftmals gesellen sich ein Kamel und weitere Begleitfiguren hinzu, welche das Bild erweitern.
Moderne Interpretationen der Krippenfiguren
Neben den biblischen Figuren finden sich in einigen Krippen auch Persönlichkeiten der Zeitgeschichte, etwa Bischöfe oder bekannte Vertreter der Kirche. Solche Ergänzungen verleihen der Krippe einen individuellen Charakter und betonen die zeitlose Relevanz der Botschaft.
Weihnachtskrippen stellen nicht nur die Geburt Jesu dar, sondern laden durch ihre Symbolik und Gestaltung dazu ein, über die Bedeutung von Weihnachten nachzudenken. Ob klassisch mit den traditionellen Figuren oder erweitert durch kreative Ergänzungen – jede Krippe erzählt ihre eigene Geschichte und bringt die Magie der Weihnachtszeit ins eigene Zuhause.
Historische Ursprung der Weihnachtskrippe
Die Weihnachtskrippe, wie sie heute bekannt ist, zeigt Szenen aus der Geburt Jesu in Bethlehem: Das Kind liegt in einer Futterkrippe, Maria und Josef wachen an seiner Seite, Hirten und Tiere wie Ochse und Esel komplettieren die Darstellung.
Doch bis diese vertraute Szenerie entstand, vergingen mehr als 1000 Jahre. Dies mag überraschen, da die Weihnachtskrippe scheinbar nur verschiedene Erzählungen aus den Evangelien von Lukas und Matthäus nachstellt.
In der Frühzeit des Christentums war eine offene Darstellung des Glaubens nicht möglich. Bis 313 n. Chr. mussten sich Christen vor Verfolgung schützen und die Geburtsstätte Jesu diente ihnen vor allem als Pilgerort.
Mit dem Edikt von Mailand erlaubte Kaiser Konstantin die Religionsfreiheit im Römischen Reich. Ab 324 n. Chr. erhob er das Christentum zur Staatsreligion, wodurch Symbole des Glaubens offen gezeigt werden konnten.
Das Motiv der Geburt Jesu fand früh Eingang in die christliche Kunst. Zunächst wurden szenische Darstellungen in Steinreliefs gearbeitet. Ein berühmtes Beispiel ist der Sarkophag des Stilicho in Mailand aus dem Jahr 385 n. Chr. Auffällig ist, dass hier nur das Kind in der Krippe sowie Ochse und Esel abgebildet sind – Maria, Josef und andere Krippenfiguren fehlen.
Entwicklung in der kirchlichen Kunst
Im 5. Jahrhundert tauchen Krippendarstellungen in frühchristlichen Basiliken auf, etwa in der Papstbasilika Santa Maria Maggiore in Rom oder der Basilika Sant' Apollinare Nuovo in Ravenna. Diese Darstellungen, oft in Form von Wandmosaiken, erweiterten das Motiv.
Maria und Josef sind jedoch weiterhin nicht vertreten. Stattdessen rücken die Heiligen Drei Könige in den Fokus, was ihre Bedeutung als erste ehrende Besucher des Jesuskindes hervorhebt.
Die heutige Form der Weihnachtskrippe entwickelte sich aus diesen frühen Darstellungen. Mit der Zeit wurden Szenen erweitert, Krippenfiguren hinzugefügt und das Geschehen in eine plastische Form übertragen.
Die Weihnachtskrippe wuchs damit von einem einfachen Symbol zu einem lebendigen Ausdruck der Weihnachtsgeschichte heran.
Dieser lange Entwicklungsweg zeigt, wie die Weihnachtskrippe nicht nur ein Glaubenssymbol, sondern auch ein Zeugnis kultureller und künstlerischer Veränderung ist. Sie verbindet die Geschichte der Geburt Jesu mit dem Streben, diese Ereignisse für alle Menschen greifbar und anschaulich zu machen.
Warum zeigen erste Krippenszenen das Jesukind allein mit Esel, Ochse oder den drei Weisen?
In den frühen Jahrhunderten des Christentums lag der Fokus der Darstellungen auf der göttlichen Macht des neugeborenen Jesuskindes. Diese Szenen wurden symbolisch reduziert, um ihre Botschaft klar zu vermitteln.
Das Bild der drei Weisen aus dem Morgenland, die vor dem Jesukind niederknien, betont dessen göttliche Macht. Obwohl sie in den Evangelien lediglich als Weise oder Sterndeuter beschrieben werden, wurden sie im Laufe der Zeit zu Königen erklärt.
Diese künstlerische Deutung sollte verdeutlichen:
Wenn selbst Könige ihre Knie beugen, ist die Macht Jesu größer als die aller irdischen Herrscher.
Ochse und Esel – Symbolische Begleiter
Die Tiere Ochse und Esel stehen in direktem Bezug zu einem Vers aus dem Buch Jesaja:
„Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht“ (Jes 1,3).
Dieser Vers wurde im frühen Christentum als Metapher für die göttliche Weisheit Jesu interpretiert. Die Tiere symbolisieren Gläubigkeit und Erkenntnis. Sie drücken aus, dass selbst einfache Kreaturen das göttliche Wesen Jesu erkennen, während viele Menschen in ihrer Ignoranz verharren.
Interessanterweise werden Ochse und Esel in den Evangelien von Lukas und Matthäus nicht erwähnt. Ihre Anwesenheit an der Krippe wurde später vom frühen Christentum hinzugefügt. Selbst das Trienter Konzil (1545–1563), das versuchte, diese Darstellung zu korrigieren, konnte ihre Popularität nicht verdrängen – bis heute stehen sie symbolträchtig an der Krippe.
Rolle von Maria und Josef als Kirppenfoguren in frühen Darstellungen
Maria erscheint erstmals ab dem 12. Jahrhundert in Krippendarstellungen, während Josef weiterhin fehlt. Die Betonung lag weiterhin auf dem Kind als Zentrum der Szene. Erst im 13. Jahrhundert führte Franz von Assisi die erste plastische Krippenszene ein.
Im Jahr 1223 verzichtete er in Greccio auf eine Weihnachtspredigt und inszenierte stattdessen eine Weihnachtsgeschichte mit lebenden Menschen und Tieren. Dies gilt als Geburtsstunde der modernen Krippendarstellung.
Heutige Weihnachtskrippen entwickelten sich ab dem 16. Jahrhundert. Zunächst wurden Glaskästchen mit modellhaften Szenen der Weihnachtsgeschichte in Kirchen aufgestellt. Ein entscheidender Meilenstein war die Krippe, die von den Jesuiten 1562 in Prag errichtet wurde. Von dort verbreitete sich der Brauch, Krippen mit Figuren aufzustellen, wie wir sie heute kennen.
Die Entwicklung der Krippenfiguren zeigt, wie sich Traditionen und künstlerische Interpretationen im Laufe der Jahrhunderte veränderten. Sie vereinen symbolische Tiefe mit volkstümlicher Gestaltung und sind bis heute ein zentrales Element der weihnachtlichen Feierlichkeiten.
Bekannteste Krippenbauer und Krippenpater
Die Gestaltung von Krippen ist eng mit Holzschnitzerei und Bildhauerei verbunden. Regionen wie der Spessart oder Berchtesgaden blicken auf eine lange Tradition des Krippenbaus zurück.
Kleidung und Details der Krippenfiguren spiegeln oft deren regionale Kultur wider. Über Jahrhunderte entstanden zahlreiche Meisterwerke, welche bis heute bewundert werden können.
Anna Schuster (1872–1939)
Die Berchtesgadener Holzschnitzerin lernte das Handwerk von ihrem Vater Josef Kurz. Ihre kunstvollen Krippen spiegeln ihre Heimatverbundenheit mit der Region wider. Eine ihrer Krippen ist im Bayerischen Nationalmuseum als Dauerausstellung zu sehen.
Martin Scheible (1883–1954)
Scheible, ein Bildhauer aus Ulm, schnitzte 1923 eine Weihnachtskrippe für das Ulmer Münster. Dieses Werk, das hinter Glas auf dem Kreuzaltar geschützt wird, zählt zu den bekanntesten seiner Zeit.
Sebastian Osterrieder (1864–1932)
Osterrieder gilt als der berühmteste Krippenkünstler. Seine Werke, darunter eine Krippe im Petersdom, genießen Weltruhm. Er schuf beeindruckende Krippen mit bis zu 40 Krippenfiguren, beispielsweise für den Linzer Mariä-Empfängnis-Dom.
Otto Zehentbauer (1880–1961)
Zehentbauer stattete zahlreiche Kirchen und Klöster mit seinen Krippen aus. Seine Krippe im Münchener Dom wurde sogar auf einer Weihnachtsbriefmarke verewigt.
Sieger Köder (1925–2015)
Köder, ein Theologe und Edelmetallschmied, schuf beeindruckende Krippen, darunter eine berühmte Darstellung in der Kirche St. Stephanus in Aalen-Wasseralfingen.
Siegfried Schneider (1894–1935)
Der Franziskaner-Pater, bekannt als „Krippenpater“, schuf selbst keine Krippen, förderte jedoch durch Vorträge und Schriften die Pflege der Krippentradition. Er inspirierte viele dazu, die Kunst des Krippenbaus zu bewahren.
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