Was ist eine Kuckucksuhr?

"Eine Kuckucksuhr ist eine Wanduhr, bei der zur halben und zur vollen Stunde die Figur eines Kuckucks herauskommt, und sein typischer Ruf zu hören ist."

So einfach klingt die Definition für diese ungewöhnlichen Uhren, die traditionell im Schwarzwald gefertigt werden, und auf der ganzen Welt bekannt und beliebt sind.

Eine optische Herausforderung

Unverkennbar ist das Gehäuse, das seit Mitte des 19 Jhd. einem Bahnwärterhäuschen mit Schrägdach nachempfunden ist und nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, einem Schwarzwaldhaus nachgebaut wurde. Verziert wird es mit verschiedenen Holzornamenten, die meist farblich gestaltet sind. Diese Wanduhren besitzen ein Pendelwerk mit Kettenzug und sind mit einem Schlagwerk ausgestattet. Dieses sorgt dafür, dass nicht "normale Musik", sondern der Kuckucksruf als akustisches Zeitsignal erklingt. Der meist aus Holz geschnitzte Vogel sitzt beweglich im Gehäuse auf einem Drehgestänge hinter einer Klappe, die wie ein kleines Türchen gestaltet ist. Natürlich erhält auch der Kuckuck einen bunten Anstrich und sein Schnabel, der beweglich ist, gibt dem Ganzen einen lebendigen Ausdruck. Die ganze Konstruktion ist über dem Zifferblatt angebracht und das Vögelchen wird zu jeder vollen, manchmal zusätzlich auch noch zu jeder halben Stunde, herausgeschwenkt.

Wie entsteht der typische Ruf?

Im Inneren dieser speziellen Wanduhr wird ein Paar unterschiedlich hoher Blasebälge angebracht. Das Uhrwerk hat Ähnlichkeit mit einem herkömmlichen Schlaguhr-Werk. Zusätzlich besitzt es die sogenannte Vogelstange, eine schwenkbare Konstruktion, die den Kuckuck bei Schlagauslösung in Richtung Klappe bewegt. Über ein Drahtgestänge werden zeitversetzt die, mit kleinen Gewichten ausgestatteten, Blasebälge angehoben und wieder losgelassen. Der dadurch entstehende Luftzug wird in eine kleine Pfeife geleitet, wodurch ein Ton erzeugt wird, erst der hohe und dann der tiefe. Wenn die Töne im richtigen Abstand zueinander liegen, entsteht der typische Ruf.

Woher kennt der Kuckuck die Zeit?

Im Werk befindet sich ein Stufenrad mit 12 Stufen, das mit dem Auslöser für den Kuckuck gekoppelt ist. Das Gewicht am Uhrwerk-Kettenzug bewegt sich beständig nach unten, wodurch die Schlagauslösung blockiert ist. Steht allerdings der Minutenzeiger auf der Zahl zwölf, wird nach jeder vollen Stunde kurz diese Blockade gelöst. Je weiter die Zeit vorgerückt ist, desto tiefer fällt so der Auslöser.

Den Schwarzwälder Kuckucksuhren sieht man nicht an, welches raffinierte Innenleben sie besitzen. Aufgezogen werden müssen sie, je nach Ausführung und Modell, in einer Periode, die zwischen 24 Stunden und bis zu 8 Tagen dauern kann.

Die Historie

Der erste Kuckucksruf ist bereits um 1619 durch zwei unterschiedlich hohe Orgelpfeifen erzeugt worden. An einer Orgel angebracht, konnte der Kuckuck sogar beim Ruf Schnabel, Flügel und Schwanz bewegen.

Die Erfindung der Schwarzwälder Kuckucksuhr wird, etwas widersprüchlich, zwischen 1742 und 1753 angegeben. Die jetzige äußere Form ist durch einen Wettbewerb im Jahre 1850 entstanden, bei dem das "Bahnhäusle" alle anderen Formen der damaligen Kuckucksuhren verdrängte.

Ob als "Dauerbrenner", als Souvenir für Touristen aus der ganzen Welt oder für Liebhaber hier in Deutschland, die Kuckucksuhr ist etwas ganz Besonderes.

 


Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Kuckucksuhr?
Wie funktioniert eine Kuckucksuhr?
Die historische Entstehungsgeschichte der Kuckucksuhr
Die deutsche Uhrenstraße
Kuckucksuhren, die im Schwarzwald hergestellt werden, haben ein Echtheitszertifikat. Was hat es damit auf sich?
Wie kann ich eine Kuckucksuhr selber bauen?

Wie funktioniert eine Kuckucksuhr?

Die Kuckucksuhr ist sicher eines der bekanntesten Mitbringsel aus einem Urlaub in Deutschland. Auch heute noch wird sie traditionell überwiegend im Schwarzwald hergestellt. Inzwischen gibt es Kuckucksuhren auch in zahlreichen modernen Designs, die traditionelle Kuckucksuhr hat jedoch ein geschnitztes Gehäuse, meist in Form eines kleinen Häuschens mit schrägem Dach.

Kuckucksuhren sind Pendeluhren mit Gewichten. Das schwingende Pendel löst an seinem höchsten Punkt einen Anker, so dass Zahnräder in Bewegung gesetzt werden können. Die typischen Gewichte an Ketten, die zur Pendeluhr gehören, zieht die Schwerkraft nach unten. Dadurch bewegen sich Zahnräder, die das Minutenrad jeweils um 1/60 Umdrehung drehen – der Minutenzeiger rückt vor. Nach einer vollen Umdrehung dreht das Minutenrad auch den Stundenzeiger weiter. Sind die Gewichte unten angekommen – das ist je nach Uhrenmodell nach 24 Stunden oder 8 Tagen der Fall -, muss die Uhr aufgezogen werden. Dazu werden die Gewichte an ihren Ketten einfach wieder nach oben gezogen.

Zu der weltweiten Beliebtheit der Schwarzwälder Kuckucksuhren hat aber natürlich der Kuckuck geführt, der meist zu jeder vollen Stunde mit seinem typischen Laut die Zeit angibt. Der mechanische Vogel sitzt hinter einer Klappe über dem Ziffernblatt. Ist wieder eine Stunde vorüber, öffnet sich das Türchen, der Kuckuck wird herausgeschwenkt und ruft sein „Kuckuck“ entsprechend der Stundenzahl. Der Ruf wird bei den traditionellen Kuckucksuhren durch zwei Pfeifen mit unterschiedlich hohen Tönen erzeugt.

Damit der Kuckucksruf pünktlich zu jeder Stunde – manchmal auch halbstündlich – ertönt, beherbergen Kuckucksuhren ein fein abgestimmtes Räderwerk. Ausgelöst wird der Mechanismus durch ein so genanntes Stufenrad, das mit dem Stundenzeiger verbunden ist. Sobald der Minutenzeiger auf der Zwölf steht, löst sich eine Sperre und ein Auslöserhebel fällt auf das Stufenrad, je nach Stellung des Stundenzeigers unterschiedlich tief. Dadurch „weiß“ der Kuckuck, wie oft er rufen muss. Über weitere mechanische Verbindungen werden dann zwei kleine Blasebälge angehoben und wieder losgelassen. Sie liefern die Luft für die Pfeifen, die erst einen hohen, dann einen tiefen Ton erzeugen – der typische „Kuckuck“-Ruf. Perfekt klingt er nur, wenn die Pfeifen im richtigen Abstand nacheinander ausgelöst werden. Es gibt allerdings auch Uhren, die mit nur einer Pfeife auskommen.

Zusätzlich zu den Pfeifentönen kann über eine Tonfeder auch noch ein Gong ertönen und mit entsprechender Mechanik können andere Elemente der Uhr bewegt werden, wie Vögel oder Figuren.

Eine Variante der Kuckucksuhr bietet auch musikalische Unterhaltung. Zur vollen Stunde wird nach dem Kuckucksruf noch eine Musikwalze in Gang gesetzt, die ein Musikstück abspielt. Bei anderen Modellen wird der Vogel beispielsweise durch tanzende Figuren ersetzt, die zum Klang der Musik zum Vorschein kommen. Noch komplexere Uhren aktivieren sowohl zur halben als auch zur vollen Stunde den Mechanismus und wechseln dann zwischen zwei Musikstücken.

Die historische Entstehungsgeschichte der Kuckucksuhr

… ist bis auf die Verortung im Schwarzwald auch heute immer noch nicht eindeutig geklärt.

Franz Anton Kletterer wurde lange Zeit die Ehre des Erfinders zugesprochen. Der Uhrmacher aus dem Schwarzwälder-Dorf Schönwald suchte nach einer Möglichkeit, den Klang der Kirchenglocken, die regelmäßig die Uhrzeit verkündeten, auf eine Uhr zu übertragen. Er soll um 1730 eine Version gefertigt haben, für die er sich von Kalkanten der Kirchenorgel inspirieren ließ. Dieses Konzept der Lauterzeugung übertrug er auf sein Modell der Kuckucksuhr, und ergänzte es optisch durch einen beweglichen Kuckuck, dessen Tonwiederholungen die exakte Uhrzeit markieren.

Wenig später waren die Uhren in ganz Deutschland bekannt. Im Schwarzwald selbst war es während der Wintermonate ein beliebter Wettstreit unter Nachbarn, sich gegenseitig mit immer diffizileren Motiven und Schnitzereien auf eigens gefertigten Kuckucksuhren zu übertreffen.

Diese Hingabe führte dazu, dass bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in vielen Regionen des Schwarzwalds bis zu 80 Prozent der Bevölkerung dem Uhrmacherhandwerk, besonders der Fertigung von Kuckucksuhren nachging. Der Winter wurde für die Produktion genutzt, und der Rest des Jahres für Handelsreisen und den Verkauf.

Viele der sogenannten „Häusler“, wie sich Hersteller von Uhren im Schwarzwald damals nannten, wurden aufgrund der Geburtsfolge von der Erbfolge ausgeschlossen oder mussten sich mit einem kleinen, unwirtschaftlichen Stück Land abfinden. Die Häusler mussten ein anderes Auskommen finden und machten aus ihrer Not eine Tugend. So entstand bereits um das Jahr 1690 ein ganzer industrieller Zweig im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Uhren im Schwarzwald.

Simplere Modelle der Kuckucksuhr haben jedoch nachweislich schon Mitte des 17. Jahrhunderts existiert, also bevor die Herstellung von Uhren im Schwarzwald ein derart hohes Niveau erreicht hatte. Erstmals schriftlich erwähnt wird die Kuckucksuhr im 17. Jahrhundert in den Notizen von Philipp Hainofer, der wohl ein Modell im Besitz des August von Sachsen begutachten durfte.

Mit Sicherheit lässt sich also nur behaupten, dass die Schwarzwälder nicht nur beim Backen erfolgreich sind, sondern auch ein besonderes Händchen für die Kunst des Uhrenmachens besitzen. Das zeigt sich vor allem bei der Betrachtung des Innenlebens einer Kuckucksuhr.

Darin imitiert ein System aus zwei hölzernen Pfeifen, einem Blasebalg und einer komplizierten Gewichtsmechanik den unverkennbaren Zwei-Noten-Ton des gewöhnlichen Kuckucks. An diesem Grundsatz hat sich bis heute auch nicht viel geändert, ganz im Gegensatz zu den mannigfaltigen Erscheinungsformen und Gestaltungsmöglichkeiten, die sich bis in die Sphäre der abstrakten Kunst erstrecken.

Warum aber gerade der Kuckuck als Vorbild? Der Vogel ist in Europa heimisch und diente lange Zeit als natürliche Zeitansage, bis er von professionellen Weckanrufen abgelöst wurde. Als Bote des Frühlings kündigte er den Wechsel der Jahreszeiten an und weckte die Hoffnung auf besseres Wetter und erfolgreiche Ernten. Seine Laute waren also vielen Menschen bekannt und sie verbanden positive Erwartungen mit ihm - diesen Anspruch konnten wahrscheinlich nicht viele andere Tiere erfüllen.

In den Jahrhunderten seit Erfindung der Kuckucksuhr durchlief sie einige Entwicklungsphasen, aus der schließlich zwei Prototypen hervorgingen: Das typischerweise mit Ornamenten verzierte Modell „Bahnhäusle“, das eine Reminiszenz an den Bau der Eisenbahnstrecke durch den Schwarzwald im Jahr 1860 verkörpert. Und das traditionelle Modell „Jagdstück“, dessen schlichtes Haus mit dekorativen, handgeschnitzten Naturmotiven veredelt wird.

Kuckucksuhren stellten und stellen immer noch ein beliebtes Souvenir und Mitbringsel dar, dessen Charme sowohl Einheimische wie Touristen regelmäßig erliegen.

Die deutsche Uhrenstraße

Zu den mehr als 150 (jeweils auf ein bestimmtes Thema ausgerichteten) Ferienstraßen in Deutschland, zu denen Sonderheiten wie die Fränkische Bierstraße, die Deutsche Märchenstraße oder die Bayerische Eisenstraße zählen, kam 1992 eine weitere attraktive Themen-Route hinzu. Engagierten Schwarzwälder Bürgern war es nach mehrjährigen Vorbereitungsarbeiten gelungen, mit der Deutschen Uhrenstraße einen 320 km langen Rundkurs in ihrer Heimatregion zu schaffen, der Einheimischen und Gästen bezugnehmend auf die reiche Uhren-Tradition des Schwarzwalds Kultur, Landschaft und Geschichte nahebringt. Das Signet der Deutsche Uhrenstraße zeigt eine Schwarzwälder Kuckucksuhr, die im typischen Bahnhäusle-Stil hergestellt worden ist.

Zu den vielen Orten an der landschaftlich überaus reizvollen Deutschen Uhrenstraße gehören im Uhrzeigersinn) Rottweil, Deißlingen, Trossingen, Villingen-Schwenningen, Titisee-Neustadt, St. Märgen, Furtwangen, Waldkirch, Triberg, St.Georgen und Schramberg.

Im Zentrum der Deutschen Uhrenstraße steht die Schwarzwälder Kuckucksuhr, deren Geschichte und Gegenwart auf vielen Stationen nachgespürt werden kann. So auch im an der Donau-Quelle liegenden 9.000-Einwohner-Städtchen Furtwangen, das mit dem Superlativ punkten kann, der Ort mit dem deutschlandweit größten Studentenanteil zu sein. An der 1850 als Uhrmacherschule gegründeten und 1971 Fachhochschulstatus erlangten Hochschule Furtwangen sind über 6000 Studierende eingeschrieben. Zur Hochschule gehört auch das Deutsche Uhrenmuseum, in dem sich der interessierte Besucher auf 1400 qm Fläche in Deutschlands wichtigsten Museum auf diesem Fachgebiet über die Entwicklung der Uhrmacherkunst und der Uhrenproduktion informieren kann. Dem Schwarzwälder Uhrenhandwerk mit seiner Tradition der berühmten Kuckucksuhr wird weiter Raum eingeräumt, aber auch andere Aspekte zum Thema „Uhren“ werden zugleich seriös wissenschaftlich und anschaulich vorgestellt.

Die Ehre, die weltgrößte Schwarzwälder Kuckucksuhr zu beherbergen, gebührt Furtwangen unter anderem wegen ihrer auch für seine Wasserfälle (163 m hoch) bekannten Nachbarstadt Triberg. Im Ortsteil Schonachbach kann im Uhrenpark Eble eine hausgroße, begehbare Kuckucksuhr mit einem 20 qm großen und sechs Tonnen schweren Uhrwerk bestaunt werden. In Triberg wurde übrigens auch die weltkleinste Kuckucksuhr hergestellt.

Zu den zahlreichen einen Besuch lohnenden Museen an der Deutschen Uhrenstraße gehören auch das Deutsche Harmonikamuseum in Trossingen, das Klostermuseum in St. Märgen und das Stadtmuseum in Rottweil. In Rottweil, der ältesten baden-württembergischen Stadt, mit dem Heilig-Kreuz-Münster und dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Schwarzen Tor als Wahrzeichen, wird die Uhren-Thematik durch mehrere prägnante Sonnenuhren in der Altstadt sowie die Salinenuhr im Salinenmuseum aufgenommen.

Der mit etwa 80.000 Einwohnern größte Ort an der Deutschen Uhrenstraße ist die Doppelstadt Villingen-Schwenningen. Besticht der Stadtteil Villingen vor allem durch seine mittelalterlichen Befestigungsanlagen, zu denen gut ein Dutzend Türme und Tore gehören, kann Schwenningen mit gleich zwei Uhrenmuseen, darunter ein Uhrenindustriemuseum, aufwarten.

In der am beeindruckenden Titisee nahe dem Feldberg gelegenen „Wälderstadt“ Titisee-Neustadt kommen Modelleisenbahn-Fans in der Märklin-World Titisee auf ihre Kosten. Ebenso im Eisenbahnmuseum Schwarzwald von Schramberg. In Schramberg sollte der Uhrenstraßen-Nutzer auch das Museum Erfinderzeiten besuchen. In diesem Auto- und Uhrenmuseum wird in einer Abteilung die 200-jährige Geschichte der Schwarzwälder Uhrenproduktion dargestellt.

Wem nach der Beschäftigung mit Zeitmessgeräten der Sinn nach zeitloser Entspannung in der Schwarzwaldnatur ist, der kann im Uhrenstraßen-Ort St. Peter eine Wanderung auf dem 112 km langen Kandelhöhenweg Richtung Freiburg oder Waldkirch beginnen.

Kuckucksuhren, die im Schwarzwald hergestellt werden, haben ein Echtheitszertifikat. Was hat es damit auf sich?

Bewahrung der Tradition – Die original Schwarzwälder Kuckucksuhr

Die Schwarzwälder Kuckucksuhren haben ihren Ursprung im 17. Jahrhundert. Zunächst komplett aus Holz gefertigt, wurden im 19. Jahrhundert zunehmend Messingzahnräder für das Uhrwerk verwendet. In Furtwangen entstand die erste Uhrmacherschule, die durch Weiterentwicklungen der Feinwerktechnik zusammen mit den Firmen, die im Schwarzwald Kuckucksuhren herstellten, deren weltweiten Erfolg begründete.
Eine original Schwarzwälder Kuckucksuhr soll etwas von der Behaglichkeit des Schwarzwaldes vermitteln. Deshalb besitzen sie bis heute ein rein mechanisches Uhrwerk und es werden keine Quarzuhrwerke oder Solarmodule eingebaut.

Das VdS Echtheitszertifikat

Der „Verein die Schwarzwalduhr“ (VdS) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Tradition fortzuführen und den Liebhabern der Kuckucksuhr zu garantieren, dass sie eine der echten Schwarzwälder Kuckucksuhren gekauft haben.

90% der Hersteller von Schwarzwalduhren haben sich mit Sammlern, Händlern und Lieferanten in diesem Verein zusammengeschlossen, der von Schonach aus arbeitet. Jedes Jahr werden mehr als 300.000 dieser originalen Uhren hergestellt und in die ganze Welt verkauft.
Um das Image der Uhren zu verbessern, veranstaltet der Verein jährlich die Wahl einer Kuckucksuhr des Jahres und beaufsichtigt die Vergabe des von ihm entwickelten Qualitätssiegels.

Die zertifizierten Uhren müssen aus der Triberger Gegend oder aus der Gegend Titisee-Neustadt stammen. Neben dem Herkunftsnachweis gelten auch weiterhin nur rein mechanisch arbeitende Uhren als original. Ziffernblatt und Zeiger sind wie das Gehäuse aus Holz. Die Schnitzarbeiten werden detailliert und tief ausgeführt und beim Ruf bewegt der Kuckuck seine Flügel. Wird eine Uhr mit Musik gefertigt, werden die Melodien nicht digital abgespielt, sondern von einem mechanischen Spielwerk.
Jedes Einzelteil wird ebenfalls im Schwarzwald hergestellt. Nur die Uhrmacher im Schwarzwald, die diese Voraussetzungen erfüllen, können für ihre Uhren das VdS-Zertifikat bekommen. Damit ist gewährleistet, dass jede Uhr ein Unikat und zu hundert Prozent Handarbeit ist. Außerdem steht für jede originale Uhr ein weltweiter Service für Reparatur und Restauration zur Verfügung. Zudem ist im Uhrwerk der Name des jeweiligen Herstellers eingraviert.

VdS – Ein internationales Zertifikat

Das Design des VdS-Zertifikats stammt von dem Schonacher Künstler Benno Gasche. Es ist zweisprachig in Deutsch und Englisch gehalten. Mit diesem Siegel ist es für die Käufer leicht, original Kuckucksuhren von Souvenirmassenware aus Osteuropa und Asien zu unterscheiden. Das Zertifikat garantiert, dass es sich um eine traditionell mechanische Schwarzwalduhr handelt, die Ursprünglichkeit und qualitativ hochwertige Handwerkskunst in sich vereint.

Wie kann ich eine Kuckucksuhr selber bauen?

Die Schwarzwälder Kuckucksuhr hat eine lange Tradition und erlebt heute eine Renaissance. Die klassische Schwarzwald-Uhr ist meist eine Wanduhr mit Pendelzug. Charakteristisch ist der Kuckuck, der meist zu jeder vollen Stunde hinter einer Türklappe und hervorkommt und ein akustisches Signal von sich gibt. Die traditionelle Uhr aus dem Schwarzwald hat die Form eines Bahnwärterhäuschens mit üppigem Pflanzen- und Tierdekor. Wenn Sie eine Kuckucksuhr selber basteln möchten, dann können Sie sich an der klassischen Gestaltung orientieren oder die traditionellen Bestandteile mit modernem Design kombinieren. Wenn Sie ein individuelles Accessoire für Ihre Wohnung benötigen, dann ist eine selbst gebaute Schwarzwälder Uhr der Blickfang.

Sie müssen nicht unter die Uhrmacher gehen, sondern können das Uhrwerk im Zubehörhandel für Elektronikwahren erwerben. Beim Rohmodell können Sie auf einen fertigen Bausatz zurückgreifen, sich an einer Bastelanleitung orientieren oder den Korpus selbst bauen.

Bausatz und Bastelanleitung

Zum Bau einer Kuckucksuhr gibt es fertige Bausätze aus Holz. Hier müssen Sie nur die Einzelteile verleimen und das Uhrwerk einbauen. Wenn Sie selbst gerne zur Säge greifen, können Sie eine Bastelanleitung aus dem Internet herunterladen. Als Holz können Sie das traditionelle Lindenholz verwenden oder anderes Weichholz wie Pappel oder Weide. Den Papierzuschnitt können Sie mit einem Papierklebestift oder Sprühkleber auf dem Holz fixieren und anschließend mit einer Laubsäge herausarbeiten.

Bei beiden Varianten können Sie das Dekor mit eigenen Ornamenten ergänzen und das Holz ganz nach Ihrem Geschmack lackieren oder beizen.

Anstatt mit Holz können Sie auch mit Pappe oder Wellpappe arbeiten - Materialien, die ganz im Trend der Zeit liegt. Nach Wunsch können Sie die Pappe später mit Deko-Papier bekleben. Das Arbeiten mit Papier eignet sich besonders gut für Kinder, die sich damit Ihre „eigene“ Uhr basteln können.

Alte Uhr umgestalten

Eine Alternative zum Bausatz ist der Umbau einer alten Kuckucksuhr. Vielleicht haben Sie eine Uhr geerbt, die nicht so recht zu Ihrer Einrichtung passt oder Sie erwerben sie auf dem Flohmarkt oder im Internet. Hier haben Sie den Vorteil, dass Sie kein Uhrwerk kaufen und einbauen müssen. Die Ornamente können Sie vorsichtig entfernen und anschließend durch eigene Kreationen ersetzen und farblich gestalten. Wenn Sie den Kuckuck austauschen, müssen Sie nur darauf achten, dass Größe und Gewicht mit dem Original übereinstimmen.

Für Individualisten

Eine Kuckucksuhr können Sie aber auch ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen bauen und gestalten. Sie können dabei vom klassischen Design abweichen und anstelle eines Häuschens mit Spitzdach eine andere Form wählen, wie Rechteck oder Quadrat. Achten Sie aber darauf, dass der Kuckuck und das Ziffernblatt genügend Bewegungsfreiheit haben. Auch beim Material sind Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Sie können mit Voll- oder Sperrholz arbeiten oder mit Pappe. Den Korpus können Sie mit Stoff, buntem Papier oder Filz verkleiden und mit Strass, Perlen oder Klebefiguren dekorieren.